Die Sagenwelt rund um den Untersberg


Wie kam Kaiser Karl in den Untersberg? Was sind die Schatzsagen und die Prophezeiungen? Hier gibt es viele Informationen zu den Sagen die sich um den Untersberg bei Salzburg erzählt werden!


Die bekannteste Untersberg-Sage ist die von Karl dem Großen: der Sage nach wartet Kaiser Karl der Große im Untersberg auf seine Auferstehung, alle hundert Jahre wacht er auf und wenn er sieht, dass immer noch die Raben um den Berg fliegen, dann schläft er ein weiteres Jahrhundert. So lange wird der Kaiser von den „Untersberger Mandln“ umsorgt. Bei ihnen handelt es sich um Zwergen ähnliche Gestalten, die dem Kaiser treu ergeben sind.

In einer anderen Version der Sage muss der Kaiser warten bis sein Bart dreimal um den runden Tisch gewachsen ist. Bis jetzt reicht er zweimal herum. Doch wenn er die dritte Runde beendet hat, beginnt das Ende der Welt. Wenn der Kaiser erwacht und den Untersberg verlässt findet die letzte große Schlacht der Menschheit auf dem Walserfeld statt. 

Hier finden sie verschiedene Sagen über den Untersberg - allesamt aus dem Buch

"Im Schattenreich des Untersberges"
von Kaisern, Zwergen, Riesen und Wildfrauen
von Christian F. Uhlir 

Kaiser Karl im Untersberg
"Salzburger Volkssagen, Freisauff, Leipzig 1880"

In den Tiefen des Untersberges herrscht Kaiser Karl der Große als unumschränkter Herr und Gebieter. Kaiser und Könige, Fürsten und Große, Scharen tapferer Krieger gehochen seinen Winken. Er wurde einst in diesen Berg entrückt und harrt nun der Zeit, da er uns seine Heerscharen aus dem Berge hervorbrechen und am Walserfeld eine Schlacht schlagen werden. Dies wird der Fall sein, wenn der Erbfeind kommt und Deutschland in der größten Not ist. Dann ist auch des Kaisers Bart dreimal um den Tisch gewachsen, an dem er sitzt, und an der Spitze seines ganzen Heeres wird er ausrücken um eine Schlacht zu schlagen, die ihresgleichen nicht mehr finden wird. Denn so reichlich wird das Blut fließen, dass es den Kriegern in die Schuhe rinnen wird. Der Kaiser wird aber den Kampf bestehen und nach dessen Ende sein Wappenschild an dem Birnbaum auf dem Walser Felde aufhängen, der schon so oft umgehauen und immer wieder auf's Neue emporgewachsen ist.

Kaiser Karl im Wunderberg
"Deutsche Sagen, Brüder Grimm , Kassel 1816"

In dem Wunderberg sitzt neben anderen fürstlichen und vornehmen Herren auch Kaiser Karl, mit goldener Krone auf dem Haupt und seinem Zepter in der Hand. Er hat noch ganz seine irdische Gestalt behalten. Sein Bart ist lang und grau gewachsen und bedeckt das goldene Bruststück seiner Kleidung  ganz und gar. An Fest- und Ehrentagen wird der Bart in zwei Teile geteilt, einer liegt auf der rechten Seite, der andere auf der linken. Der Kaiser hat ein scharfes und tiefsinniges Angesicht und er zeigt sich freundlich und kameradschaftlich  gegenüber allen Untergebenen, die dort mit ihm auf einer schönen Wiese hin und her gehen. Warum er sich da aufhält und was sein Tun ist, weiß niemand außer Gott.

Franz Satori erzählt, dass Kaiser Karl V. an einem Tisch sitzt, um den sein Bart schon zweimal herumgewachsen ist. Sobald der Bart zum dritten Mal die letzte Ecke desselben erreicht haben wird, tritt diese Wlt in ihre letzte Zeit ein. Der Antichrist erscheint, auf den Feldern von Wals kommt es zur Schlacht, die Engelsposaunen ertönen und er jüngste Tag ist angebrochen.

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